Hannoveraner-Wallach »Flipflop« (12) nach Hinterhand-OP wieder fit
Claudia Weiß mit ihrem Liebling |
»Floppys« gesunde Hinterhand |
»Soll er jetzt doch in den Himmel?« Als »Flipflop« im Januar 2014 nach einem Tritt gegen die linke Hinterhand einen Griffelbeinbruch erleidet, ist Claudia Weiß mit den Nerven am Ende. Noch eine Vollnarkose? »Ich wusste nicht, ob »Floppy« das nochmal packt«, sagt die Kielerin. Zu diesem Zeitpunkt hat ihr Pferd bereits eine Krankengeschichte hinter sich, die selbst erfahrene Mediziner staunen lässt. Bereits kurz nachdem Claudia Weiß »Flipfl op« fünfjährig von einem renommierten Züchter gekauft hat, erleidet er einen Sturz mit Sehnenverletzung. Es folgen Koliken, ein Magengeschwür, Hufrehe, Stauballergie. Im September 2013 dann fast das Todesurteil: Luftsackmykose, eine Pilzerkrankung in den Atemwegen, selten und lebensbedrohlich. 14 Tage verbringt »Floppy« in einer Klinik in Hannover, erst Wochen danach kann Claudia Weiß aufatmen. Dann der Griffelbeinbruch! »Meine innere Stimm sagte, dass »Floppy« noch diese Chance verdient hat«, erzählt Claudia Weiß. Die OP in Bargteheide ist aufwändig, es hat sich viel Narbengewebe gebildet. Als »Floppy« entlassen wird, ist das Bein stark geschwollen. Noch ist er nicht lahm. »Aber das Ultraschallbild zeigte so starke Verklebungen, dass Probleme absehbar waren.« Diverse Nachbehandlungen von Laser bis Homöopathie bringen nichts. Im Juni 2014 erinnert sich die ratlose Pferdebesitzerin an eine Empfehlung: der Vet-drop-Therapiestall in Nettelsee. Sie hat Glück, Jörg Dehncke hat eine Box für Floppy frei. September und Oktober 2014 verbringt das gebeutelte Pferd bei ihm. Und erholt sich endlich. Jörg Dehncke erstellt zusammen mit der Tierärztin Dr. Patricia Bremer auf Basis von Ultraschallaufnahmen einen Therapieplan (siehe Kasten). »Schon nach der vierten Applikation war das Bein deutlich dünner«, sagt Claudia Weiß. Nach vier Wochen misst sie minus vier Zentimeter an der dicksten Stelle. Doch nicht nur »Floppys« Hinterhand nimmt normale Formen an; das Pferd selbst wird immer ausgeglichener. Inzwischen steht er in einem neuen Stall. Der Hinterhand ist kaum noch etwas anzusehen. »Ich glaube zum ersten Mal, dass Floppy seine zweite Lebenshälfte gesund genießen kann«, sagt Claudia Weiß glücklich. |
Griffelbeinbruch: An jedem Bein gibt es ein äußeres und inneres Griffelbein – schmale, längliche Knochen, die mit dem Röhrbein verbunden sind und mit diesem den Mittelfuß bilden. Infolge eines Bruchs können Narben und Wucherungen entstehen. Auch nach einer OP sind anhaltende starke Schwellungen häufig. BEHANDLUNG Das geschwollene Bein wurde zwölfmal mit vetdrop behandelt, jeden zweiten Tag eine Applikationseinheit. Dem Sauerstoff wurde Hyaluronsäure sowie ein leichter, rein pflanzlicher Entzündungshemmer beigemischt. Es entsteht ein Wirkstoffdepot, das noch bis zu drei Monate nach Abschluss der Behandlung weiter arbeitet. Floppy« konnte während der Behandlungszeit täglichen Koppel- bzw. Padockgang genießen. |
Im juni 2013 wurde bei einem 12 jährigen Wallach ein Fesselträgerschaden vorne rechts in der Tierklinik festgestellt.
Es wurde eine Stammzellentherapie verordnet. Die Kundin wollte parallel die Vetdropbehandlung durchführen lassen.
Trotz Rat von unserer Seite erst die Stammzellentherapie wirken zulassen, da wir uns nicht sicher waren, ob es mit unserer Therapie harmoniert,
wurde gleichzeitig die Vetdropbehandlung durchgeführt. Nach 2 Monaten stellte die begleitende Tierärztin fest, dass sich an dem Fesselträger nichts verbessert hat. Daraufhin beschlossen wir nur die Vetdropbehandlung durchzuführen. Nach weiteren 2 Monaten stellte die Tierärztin fest, dass der Fesselträgerschaden vollständig behoben war. Der Wallach ist lahmfrei und kann nun wieder normal gearbeitet werden.